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Remixer #13 Bruno Kramm: „Code is Poetry“

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Bruno Kramm (Foto: @BARTJEZ.cc / CC-BY-SA)

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Bruno Kramm.

Bruno Kramm ist seit 1989 selbstständiger Musiker, Produzent und Labelbetreiber. Musikalisch bewegt sich seine Band Das Ich irgendwo zwischen Gothic, Elektro, Industrial und Klassik sowie deutschem Expressionismus. Seit Gründung hat die Band ein knappes Duzend Alben veröffentlicht und sämtliche Kontinente betourt. Als Remixer hat Bruno Kramm nach eigener Aussage „bestimmt über 100 Bands remixt und wurde bestimmt genausohäufig remixt.“

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Wen er es schafft, neue Komponenten so einzufügen, dass daraus ein stimmiges und neues Bild entsteht. Langweilig finde ich diese klassischen Mixe, die einen Song einfach nur tanzbarer machen. Spannend wird es dann, wenn Du nur noch schwer nachvollziehen kannst, woher die Komponenten stammen, wenn ein neuer Klangkosmos entsteht. Wobei dann auch schnell ein Mashup daraus wird. Die Grenzen sind fliessend und das ist auch das Schöne. Mancher Remix ist besser als das Original und manches Original mochte ich erst, nachdem ich mich über den Remix genähert habe.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Neben der klassischen Inspiration – jeder verwendet die gleichen Kadenzen – hab ich den ein oder anderen Streicher- oder Bläsersatz aus klassischen Kompositionen nachgespielt und verfremdet. Noch häufiger aber hab ich Basedrums, Snaredrums, Soundelemente und Loops von anderen Quellen gesamplet und was neues daraus gemacht. Mit Filtern, Verzerrern, Timestretching und anderen Tools entsteht ja auch ganz neues, schwer zu indentifizierendes Klangmaterial. Da muss man leider erst recht seit [der BGH-Entscheidung, Anm.] Metall auf Metall II aufpassen, denn jetzt ist das kreative Sampling erst recht gebannt.Was das für ein uns Artverwandtes Genre bedeutet, die EBM Musik und den Industrial, ist kaum abzuschätzen.

(more...) Leonhard Dobusch in Interview
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