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Remixer #6 Robert Stachel von maschek.: „Es würde uns das Leben erleichtern“

maschek_pressefoto

Robert Stachel (Mitte) und seine beiden maschek.-Kollegen

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Robert Stachel.

Als Teil der Remix-Kabarettgruppe maschek. tritt Robert Stachel seit 15 Jahren mit satirisch live neusynchronisierten Videoclips auf der Bühne und im Fernsehen auf. Maschek. remixen Film und Fernsehen, hauptsächlich zu den Themen Politik und Medien.

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Ein guter Remix lässt in der Bearbeitung eine eigene kreative Leistung erkennen, die sich vom bloßen Zitat des Original klar unterscheidet.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Wir benützen vor allem Nachrichten, die natürlich per se selten lustig sind. Indem wir daraus satirische, komische Clips machen, entsteht ein eigenes neues Werk. Technisch gesehen sind es aber immer noch die gleichen Bilder.

Hast Du schon einmal aus nur aus rechtlichen Gründen ein Sample oder ähnliches nicht verwendet und warum?

Wir hatten einmal ein Video verwendet, in dem der frühere österreichische Bundeskanzler Gusenbauer einen Kindergarten besucht. In unserer Bearbeitung haben die Kinder ihn überhaupt nicht ernst genommen und böse anrennen lassen. Als das Video dem ORF zur Ausstrahlung vorgelegt wurde, bestand die Redaktion darauf, die Eltern der Kinder um Erlaubnis zu fragen. Die Eltern eines Kindes haben das verweigert, damit war der Fall für uns klar. Wir zerren niemanden partout auf die Bühne, der das ausdrücklich nicht will. Es sei denn, er ist prominent oder drängt selber ins TV.

Wurdest Du schon einmal abgemahnt oder hattest rechtliche Probleme wegen Deiner künstlerischen Tätigkeit? Und sonst?

Einige unserer Videos wurden aus dem Netz gelöscht, weil die Rechte an den Originalen bei amerikanischen Filmstudios lagen, die etwas gegen unsere Bearbeitung hatten.

Was hältst Du von der Idee, ein vergütetes Recht auf Remix einzuführen?

Sehr viel. Es würde uns das Leben erleichtern, wenn man die Urheber der verwendeten Materialien nicht für jede Form der Verwertung um Erlaubnis fragen müsste. Und wenn nichtkommerzielle von kommerziellen Projekten klar unterschieden würden. Wenn ein Remix nämlich ein Budget hat, fände ich eine kleine Beteiligung der Urheber des Originalmaterials durchaus fair. Der Modus dafür muss aber praktikabel sein.

Zum Abschluss, was ist Dein persönlicher Lieblingsremix?

Zurzeit ein Kollege aus Wien, der sich im Netz hinter dem Pseudonym Kurt Razelli versteckt. Er remixt die österreichische Party-Reality-Soap „Saturday Night Fever“ und die 20 Jahre alten „Alltagsgeschichten“ von Elizabeth Spira und haucht diesen neues Leben ein. Großartig vor allem die Nummer mit einer eingebürgerten Österreicherin, die sich in breitestem jugoslawischen Akzent über neu ankommende Ausländer ohne Papiere aufregt:



Leonhard Dobusch in Interview
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