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Remixer #12 Marcus Maack: „Zu einem großen Teil bekommen die Künstler Nichts“

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Marcus Maack (Foto: Anne Oschatz)

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Marcus Maack.

Marcus Maack ist als DJ unter dem Namen Der Vinylizer unterwegs. Auf ByteFM zeichnet er für Sendungen wie „BTTB – Back To The Basics“ und „All Samples Cleared!?“ verantwortlich. Außerdem ist er Mitveranstalter der Basspartyreihe „WobWob!“ und Resident im Mojo Club.

In Deinen oder anderen Sendungen auf ByteFM werden bestimmt auch manchmal Remixes oder Mashups gespielt, die es so nirgends zu kaufen sondern nur im Netz als Download gibt. Wie werden in so einem Fall die Rechte geklärt?

Gute Frage. Wenn jemand Musik bei SoundCloud anbietet, muss er beim Upload bestätigen, dass er die Rechte an der Musik hält. Dementsprechend gehe ich beim Einsatz davon aus, dass ich das problemlos spielen darf. Ob wir als Radiosender überhaupt Rechte klären müssen, ist mir unklar. Immerhin gibt es ja die GEMA-Vermutung, die besagt, dass ich – wenn ich GEMA-freie Musik spielen möchte, der GEMA beweisen muss, dass die Musik GEMA-frei ist. Im Umkehrschluss würde ich vermuten, dass diese Vermutung auch für mich gilt, und ich mir keine Gedanken darüber machen muss, ob die Musik die ich spiele von der GEMA überhaupt abgedeckt wird oder nicht. Soweit ich weiß ist die GEMA dafür zuständig, dass die Künstler ihren Anteil bekommen. Dafür zahlen wir GEMA-Gebühren und geben entsprechende Tracklistings unserer Sendungen ab. Wobei ich mich seit Jahren frage, wieviel Geld die von mir gespielten Künstler letztendlich von den von uns gezahlten Gebühren bekommen. Ich würde wetten: Zu einem großen Teil bekommen die von mir gespielten Künstler Nichts.

Und wer bekommt dann die GEMA-Gebühren?

(more...) Georg Fischer in Interview
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Remixer #11 Andi Otto: „Der Track schlummert für immer auf einer Backup-Platte“

Andi Otto (Foto: Robin Hinsch)

Andi Otto (Foto: Robin Hinsch)

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Andi Otto.

Der in Hamburg lebende Andi Otto veröffentlicht seit 2002 Musik als „Springintgut“ auf Pingipung und City Centre Offices. Seit 2007 tritt er solo oder in Duos mit DJs mit dem „Fello“ System auf, ein um Sensoren erweitertes Cello. „Fello“ wurde  am niederländischen STEIM entwickelt, über dessen Geschichte und die dortigen Instrumental-Konzepte verfasst Otto außerdem gerade seine Doktorarbeit. Außerdem komponiert er für Theater- und Tanzperformances und arbeitet selbst als DJ.

Du hast mit dem „Fello“ sogar ein eigenes Musikinstrument entwickelt. Was hat es damit auf sich und wie verwendest Du es?

Die Gesten des Bogens beim Streichen oder in der Luft verändern den Cellosound durch Software, die die sensorisch erfassten Daten meiner Gesten liest, das ist schon das ganze Konzept. Weil es etwas grundsätzlich anderes ist als Cello zu spielen, habe ich dem System einen Namen gegeben. Seit 6 Jahren spiele ich nur noch mit dem „Fello“ in unterschiedlichsten Kontexten. Es ist eine experimentelle Klangsuche, ich improvisiere viel, aber ich sehe es am liebsten im sogenannten Clubkontext und spiele oft mit DJs.

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Wenn jemand seine Begeisterung für ein bestehendes Stück Musik durch eine eigene Produktion mitteilen kann, dann ist ein Remix gut. Also nicht fremde Ideen in eigene einbauen, sondern mit dem Produzenten-Finger auf die Genialität eines bereits komponierten Sounds zu zeigen.

(more...) Georg Fischer in Interview
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Don’t ask, don’t tell: (k)ein Kommentar zum Thema Remix

Avatar_05In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Ein Bericht über Hintergrundgespräche zum Thema.

„sorry aber darüber möchte ich nicht reden…“

Diese Antwort, die ich kürzlich vom Betreiber eines Independent-Labels auf eine Interviewanfrage zum Thema Remixpraktiken erhalten habe, ist prototypisch für den aktuellen Stand der Diskussion zu Remixpraktiken im Musikbereich. Analog zur kürzlich abgeschafften Regelung für Homosexuelle im US-Militär heißt es in diesem Zusammenhang weitgehend immer noch: „Don’t ask, don’t tell.

Beispielsweise versuchen wir seit Start der Initiative „Recht auf Remix“ mit Musikredakteuren und -verantwortlichen von öffentlich-rechtlichen oder anderen großen Radiosendern zum Thema ins Gespräch zu kommen. In einem persönlichen Gespräch hatte mir der Redakteur eines Mainstream-Formatradiosenders von den begeisterten Reaktionen der Radiohörer/innen erzählt, wenn manchmal Mashups bekannter Songs gespielt werden. Danach stünden die Telefone häufig nicht mehr still vor lauter Anfragen, wo es diese Mashups denn zu kaufen gäbe. Allerdings ist das Spielen von Mashups im Radio rechtlich keineswegs unproblematisch. Wenn, wie in den meisten Fällen, die Rechte nicht geklärt sind, können auch nicht die entsprechenden GEMA-Gebühren abgeführt werden.

Auf diesbezügliche Interviewanfragen, wie denn mit diesem Problem umgegangen werde, bekam ich jedoch trotz mehrmaligen Nachhakens keine Rückmeldung. Ein weiterer Versuch bei einem anderen öffentlich-rechtlichen Sender blieb zumindest nicht völlig unbeantwortet, die Rückmeldung auf eine Reihe von Fragen fiel allerdings wortkarg aus:

(more...) Leonhard Dobusch in Interview
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Remixer #10 Jan-Michael Kühn aka DJ Fresh Meat: „Im Club ist das egal“

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Jan-Michael Kühn.

Jan-Michael Kühn aka DJ Fresh Meat

Jan-Michael Kühn aka DJ Fresh Meat

Jan-Michael Kühn ist  Soziologe, Techno/House-DJ, Booker und mit dem „Berlin Mitte Institut für Bessere Elektronische Musik“ auch seit einigen Jahren Blogger. In seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich der Praxis der Musikproduktion von elektronischer Tanzmusik in Homerecording-Studios. Derzeit schreibt er an seiner Dissertation, die mit der These der „Szenewirtschaft“ die Eigenheiten der wirtschaftlichen Strukturen von Musikszenen im Unterschied zur Musikindustrie (z.b. die Rolle von Abgrenzungen, der Gesellungsform „Szene“ als Grundlage für Austauschbeziehungen, Kleinwirtschaftlichkeit oder Spezifika kultureller Formen wie Tracks und Clubs) anhand der Berliner House/Techno-Szene untersucht. Als DJ Fresh Meat legt er regelmäßig, zumeist in Berlin, auf.

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Erstmal, was elektronische Tanzmusik allgemein ausmacht: Er muss grooven, mich ästhetisch verführen, fett sein. Eine willkommene Fremdsteuerung, die dazu führt, dass ich Hände und Füße nicht mehr still halten kann. Elektronische Tanzmusik, zumindest im Clubbereich, orientiert sich nicht zwangsläufig an wiedererkennbaren und eingängigen Melodien, sondern ist oftmals experimentell verspielt, instrumental und definiert sich eher durch interessante Rhythmik-Gerüste, die zum Tanzen animieren: Sound. Ob das dann gerade ein Remix ist oder nicht, das hört man selten. Remixing gehört in legaler Form aber auch zum Alltag von elektronischer Tanzmusik: Labelbetreiber und Musikproduzenten remixen sich gegenseitig und lizensieren dies, weil sie den spezifischen Sound der anderen mögen, bzw. weil sie auf die Popularitätseffekte bekannter Remixer setzen. Es gibt auch jene Remixe, die ein Vocal oder eine Melodie im Remix anders kontextualisieren – und gerade durch Kombination mit einem produzentenspezifischen Sound eine Verführungsqualität erreichen, die im Original noch nicht vorhanden war. Zum Beispiel Osunlade – Envision (Ame Remix, siehe Embed).

Aber vieles an Remixing in der elektronischen Tanzmusik passiert doch ohne Rechteklärung?

Eine spezielle und meistens nicht legalisierte Form wird in der Szene „Edit“ genannt. Das sind unlizensierte, nicht geclearte Remixe durch DJs und Produzenten von Tracks oder Songs anderer, die sie speziell an ihre ästhetische Bedürfnisse zum Spielen im Club anpassen. Dies geht, von ganz klassisch, z.B. dem Kombinieren der markanten Elemente gerade gängiger Charthits mit einem tanzbaren Techhouse-Beat, dem Sampling klassischer Disco-, Funk- oder Hiphop-Fragmente bis hin zum Umstellen und Umkonstruieren von Tracks, um z.B. aus einem stampfenden House-Beat per Copy & Paste einen Warm-up Track zu basteln – oder eine zusätzliche Hihat hinzuzufügen, um bessere eine bessere „Abfahrt“ zu erreichen. Manchmal mag man nur einen bestimmten Part eines Tracks und arrangiert diesen dann in z.B. Ableton oder Cubase neu.

(more...) Leonhard Dobusch in Interview
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Remixer #9 Georg Fischer: „Sampling ist eine weitverbreitete ‚Schattenpraktik'“

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Georg Fischer.

Georg Fischer

Georg Fischer

Georg Fischer hat Soziologie, Philosophie und Musikwissenschaft in Berlin studiert. Neben journalistischen Tätigkeiten, vor allem für das Wiener Printmagazin skug und das Berliner Webmagazin und -radio BLN.FM spielt Fischer als DJ unter dem Namen „Ghost Notes“ House und Bassmusic und seit ein paar Monaten in einer Bandformation namens „Remustard“ (zusammen mit einem MC und einem Schlagzeuger). Hinzu kommt seit drei Jahren das Blog Jäger und Sampler.

Du hast eine Diplomarbeit zum Thema „Kreativität und Innovation des Samplings“ geschrieben – was genau war hier Deine Forschungsfrage?

Ich hatte zwei grundlegende Forschungsfragen: Welche Kreativität(en) lassen sich beim Sampling historisch und aktuell beobachten? Und: Welche innovativen, das heißt konkret: folgenreichen Konsequenzen hatte die historische Entwicklung des Samplings auf die heutige Produktion, Distribution und Rezeption von Musik?

Und was hast Du herausgefunden?

Ich habe mir mit einem historischen Zugang die Entwicklung des Samplings von etwa 1900 bis 2000 angesehen. Das Interessante an dieser Geschichte ist, dass die Methode des Samplings zuerst in einem avantgardistisch-intellektuell-wissenschaftlichen Kontext erprobt, diskutiert und erschlossen wurde. Diese sogenannte „Neue Musik“, die dabei herausgekommen ist, war aber höchst umstritten und gesellschaftlich nur bedingt einflussreich. Ab den 1970er Jahren jedoch scheint die Situation zu „kippen“, nämlich als die ersten DJs beginnen, die Platten ihrer Sammlung nicht mehr als vorgefertigte Musikstücke zu betrachten, sondern sie für ihre eigenen Belange zu zweckentfremden. Ein paar Jahre später kamen dann die ersten preisgünstigen Sampler auf den Markt, mit deren Hilfe es nun einigermaßen einfach wurde, neue Musik aus bestehender Musik re-kombinatorisch zu erzeugen.

(more...) Leonhard Dobusch in Interview
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Remixer #8 Alex Hertel aka DJ Phekt: „Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg gehen“

Phekt

Alex Hertel aka DJ Phekt

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Alex Hertel a.k.a. DJ Phekt.

Alex Hertel ist seit 1995 als DJ (u.a. des Duos „Kayo & Phekt“, siehe Video-Embed) und seit 2005 als Redakteur, DJ, Moderator und Produzent beim österreichischen Radiosender FM4 tätig. Dort gestaltet er unter anderem gemeinsam mit Trishes die wöchentliche Hip-Hop-Radiosendung „FM4 Tribe Vibes„, jeden Donnerstag von 22 bis Mitternacht.

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Ein guter Remix lässt eine Nummer, die man bereits kennt, in einem ganz anderen Kontext erscheinen. Oder schafft es, einen Song auf ein noch besseres/spannenderes Level zu heben als das Original.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Ich verwende in meinen DJ-Sets hauptsächlich Musik anderer Künstler. Dazu mische ich teilweise Acappellas von Songs über Instrumentals anderer Stücke und kreiere so im Club live Remixe. Außerdem mache ich regelmäßig Scratches auf Alben diverser Musiker (Kayo, Fiva) und verwende dazu Wort-Phrasen fremder Songs, um diese im Kontext des eigenen Stücks einzubauen.

Hast Du schon einmal aus nur aus rechtlichen Gründen ein Sample oder ähnliches nicht verwendet und warum?

Ja, ich habe für die Produktion des letzten Albums „Die Stadt gehört wieder mir“ von „Fiva & das Phantom Orchester“ aus rechtlichen Gründen komplett auf Scratch-Phrasen fremder Platten verzichtet und nur mit der Stimme von Fiva bzw. mit eigens aufgenommenen Sounds und Phrasen gescratcht. Da der Release in D/Ö/Schweiz erhältlich war und medial große Aufmerksamkeit bekommen hat, haben wir im Vorfeld entschieden, eventuellen Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg zu gehen.

Was hältst Du von der Idee, ein vergütetes Recht auf Remix einzuführen?

Ich weiss nicht genau, was damit gemeint ist? Wenn ein Remix offiziell in Auftrag gegeben wird, dann ist der Urheber des Songs sowieso in den Prozess eingebunden und stellt meist sogar die Einzelspuren seines Songs zur Verfügung.

Zum Abschluss, was ist Dein persönlicher Lieblingsremix?

Diese Frage kann ich nicht beantworten, weil ich unendlich viele Remixes schätze und auch in meinen DJ-Sets spiele. Ein Beispiel für einen sehr gelungenen Remix: Hudson Mohawke Remix von Tweet’s „Ooops“.

(more...) Leonhard Dobusch in Interview
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Remixerin #7 Zoe.Leela: „Jede Idee baut auf der eines anderen auf“

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Zoe Leela (Bild: tompigs.com)

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal:  Zoe.Leela, Sängerin und Songwriterin aus Berlin.

Könntest Du Deinen Werdegang und Deine Musik kurz beschreiben?

In der festen Überzeugung, dass Kreativität als Wert für alle da ist, habe ich sowohl meine Debut EP „Queendom Come“ (2009) als auch mein Debut Album „Digital Guilt” (2012) unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Mit meinem Werdegang kann ich mittlerweile an vielen Beispielen zeigen, wie sich meine unter nicht-kommerziellen Creative-Commons-Lizenzen veröffentlichten Werke außerhalb traditioneller Schemata dennoch kommerziell verwerten lassen. Zoe.Leela steht daher für einen zeitgemäßen Umgang mit dem Urheberrecht, welches die private und faire Nutzung digitaler Güter nicht behindert, und gleichzeitig die Künstler, Autoren, Wissenschaftler und Forscher an Gewinnen beteiligt – und nicht etwa Wertschöpfungsketten und alte Geschäftsmodelle multinationaler Konzerne fördert. Ein wichtiges Bindeglied zwischen Free Culture und Business ist dabei für mich die C3S, eine gemeinschaftliche Initiative mit KünstlerInnen und für KünstlerInnen, eine neue und richtungsweisende europäische Verwertungsgesellschaft zu gründen.

Was meine Musik angeht, so wurde mein Debut Album „Digital Guilt kürzlich als ein „Berliner Bastard“ beschrieben, „der mit voller Wucht süße Popklänge mit kreativen Beats und Gitarrenriffs vereint.“ Des Weiteren: „leiste sich Digital Guilt einen immensen Abwechslungsreichtum. Mal poppig, mal smooth, mal was für den Club, mal verzweifelt mit verschmiertem Make Up, mal unterkühlt mit größter Souveränität“. Ich stimme all dem gerne zu.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Ich “verwende“ Werke Dritter in meinem kreativen Prozess. Jede Idee baut auf der eines anderen auf. Das neuste Video zu meinem Song „Pink Lips“ zum Beispiel (siehe Embed), basiert auf einem alten Hollywood Film, dessen Schutzfrist abgelaufen ist umd wir somit das Material für unseren eigenen Kontext nutzen konnten.

Du veröffentlichst Deine Musik unter einer Creative-Commons-Lizenz und erlaubst damit anderen, sie zu remixen. Hast Du keine Angst, dass Leute damit Dinge tun, die Dir nicht gefallen?

(more...) Leonhard Dobusch in Interview
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Remixer #6 Robert Stachel von maschek.: „Es würde uns das Leben erleichtern“

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Robert Stachel (Mitte) und seine beiden maschek.-Kollegen

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Robert Stachel.

Als Teil der Remix-Kabarettgruppe maschek. tritt Robert Stachel seit 15 Jahren mit satirisch live neusynchronisierten Videoclips auf der Bühne und im Fernsehen auf. Maschek. remixen Film und Fernsehen, hauptsächlich zu den Themen Politik und Medien.

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Ein guter Remix lässt in der Bearbeitung eine eigene kreative Leistung erkennen, die sich vom bloßen Zitat des Original klar unterscheidet.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Wir benützen vor allem Nachrichten, die natürlich per se selten lustig sind. Indem wir daraus satirische, komische Clips machen, entsteht ein eigenes neues Werk. Technisch gesehen sind es aber immer noch die gleichen Bilder.

Hast Du schon einmal aus nur aus rechtlichen Gründen ein Sample oder ähnliches nicht verwendet und warum?

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Remixer #5 Oliver Lukesch von Weavly: „Es ist Zeit, dass sich etwas ändert“

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Oliver Lukesch von weavly.com

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Oliver Lukesch. Als einer der drei Gründer hinter weavly.com ist er für die allgemeine Ausrichtung des Projekts verantwortlich. Auf praktischer Ebene kümmerte er sich vor allem um die Themen Frontend-Development sowie Design, ist allerdings momentan mehr im Bereich Community-Aufbau und -Betreuung tätig. Vor Weavly.com hat Lukesch hat Mediendesign studiert und als freiberuflicher Grafiker und Webdesigner gearbeitet. Die Idee für Weavly.com entstand in einem Studienprojekt.

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Einige Remixes wollen auf rein visueller Ebene fesseln, andere mit Schenkelklopfer Humor unterhalten – und das ist gut so! Wer mich jemals über einen simplen GIF/Audio Loop hat lachen hören weiß, dass ich stellenweise ein großer Fan des Einfachen bin.

Vom Sessel wirft es mich allerdings dann, wenn durch den Akt des Remixens nicht nur etwas Eigenständiges und Unterhaltsames entsteht, sondern dem Quellmaterial vollkommen neue Facetten und Botschaften entlockt werden – etwa Inhalte, die erste durch die Darstellung in einem anderen Kontext sichtbar werden. Oder auch der Rattenschwanz an Meta-Ebenen hinter einem bekannten Clip bewusst verwendet wird, um innerhalb weniger Sekunden komplexe Inhalte auf den Punkt zu bringen oder interessante Stimmungen zu erzeugen.

Hast Du dafür auch ein paar Beispiele parat?

Der Supercut der Xbox One Vorstellung fasst etwa Microsofts Strategie im Wohnzimmer eindringlicher Zusammen als viele der Artikel, die darüber verfasst wurden. Die Pop Danthologies geben nicht nur einen technisch meisterhaften Einblick in das popkulturelle Geschehen des jeweils bearbeiteten Jahres, auch Historiker werden diesen Remixes noch dankbar sein – Redakteure etwaiger „Die 0er/10er Jahre“ Shows sowieso. Und dieser GIF Mashup (siehe auch Embed) von einem unserer User in Reaktion auf die Tumblr Übernahme spielt sich mit so vielen Ebenen, dass es eine wahre Freude ist.

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Remixerin (4) Kassandra Wellendorf: „Musikrechte klären ist zu kompliziert“

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Kassandra Wellendorf

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal Kassandra Wellendorf. Die Regisseurin und Medienkünstlerin hat Film, Medienwissenschaft und Visual Culture an der Universität Kopenhagen studiert, wo sie derzeit am Department of Arts and Cultural Studies auch in der Lehre tätig ist. Ihre Videoinstallationen wurden unter anderem im Dänischen Nationalmuseum, den Kunstmuseen Magdeburg und Skive sowie Dänischen Museum für zeitgenössische Kunst ausgestellt. In der Liste ihrer Arbeiten für das Dänische Filminstitut finden sich auch Hintergrundinformationen zu der Trilogie „Mismeetings“, bestehend aus Close (2002), Invisible (2004) und Outside (2005).

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Einem guten Remix gelingt eine Balance zwischen der Wiedererkennung und neuen persönlichen Ausdrucksformen. Eine Arbeit, die mit den eigenen Vorstellungen des Betrachters bzw. Zuhörers spielt sowie mit dem Erkennen des Originals. Ein Remix öffnet sich damit für verschiedene Re-Interpretationen des Publikums.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Ich verwende nicht direkt Werke von anderen, aber ich bin oft inspiriert von Bildkomposition, Bearbeitung, Texten und Sounddesign von Kunstschaffenden wie beispielsweise Marguerite Duras, Alain Resnais, Dziga Vertov und Vladimir Mayakovsky. Ich verwende ihre Werke bewusst nicht unmittelbar, weil ich mit dem Urheberrecht nicht in Konflikt geraten möchte. Die Sounddesigner, mit denen ich arbeite, bedienen sich jedoch via Copy&Paste bei verschiedenen Künstlern (keine Musik), wenn sie Sounddesigns für meine Werke erstellen.

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