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Remixerin #22 Isosine: „Wir sind eine Multimedia-Generation“

Isosine

Isosine

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Isosine

Isosine ist Remix-Produzentin und Mashup-Künstlerin. Die Mashups sind alle vollständig frei zugänglich und werden dauerhaft als kostenloser Download verfügbar sein. Die Arbeiten finden sich auf isosine.com und anderen Plattformen wie YouTube oder Soundcloud.

Wie würdest Du selbst Deine künstlerische Arbeit beschreiben?

Ich mache Mashups, die eine Kombination von zwei oder mehr eigenständigen (nicht immer) musikalischen Aufnahmen in einen nahtlosen Mix darstellen. Das gibt mir die Gelegenheit zur Rekontextualisierung oder dem Nebeneinanderstellen unterschiedlicher Elemente verschiedener Songs. Es ist wirklich interessant und ganz allgemein unterhaltsam, weil man Mashups so einfach genießen kann und ich glaube, jeder möchte von Zeit zu Zeit überrascht werden.

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Sich keine Gedanken darüber zu machen, was die Leute für einen guten Remix halten. Chancen zu nutzen macht einen guten Remix aus. Die „Regeln“ zu ignorieren macht einen guten Remix aus, weil es realistischerweise keine Regeln gibt. Ich denke sich bisweilen in neue Gebiete vorzuwagen ist eine gute Sache und hift der Musik, sich weiterzuentwickeln.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Neben Audio-Mashups habe ich kürzlich begonnen, mit der Idee von Video-Mashups zu experimentieren. Ich mag es Mashup-Musikvideos für die Songs zu gestalten, wenn ich sie veröffentliche. Ich verwende aber aus einer Reihe von Gründen nicht immer sämtliche Musikvideos von allen verwendeten Songs. Manchmal ist das Musikvideo nicht verfügbar. Vielleicht passt das Musikvideo nicht so gut zu der Stimmung des Mashups. Ich verwende dann andere Quellen als das Originalvideo, wie zum Beispiel andere Musikvideos oder sogar Kurzfime, die ich visuell ansprechend finde. Am Ende möchte ich für die Zuhörer und Seherinnen ein sehr verwobenes Erlebnis zusammenbringen.

Hast Du schon einmal ein Werk aus rechtlichen Gründen nicht verwendet?

Ich habe mich noch in Sachen Mashups noch nie von Gesetzmäßigkeit stoppen lassen. Ich gehe einfach in jene Richtung, die sich am besten anfühlt. Das bedeutet nicht dass ich keine Probleme mit dem Urheberrecht gehabt habe.

Abgesehen davon, hattest Du schon einmal rechtliche Probleme wegen künstlerischer Praktiken? 

Alles in allem hatte ich noch keine größeren rechtlichen Probleme, die mich behindert hätten. Womit ich die meiste Zeit kämpfe ist das Content-ID-System von YouTube. Das zwingt mich dazu zusätzliche Editierungen vorzunehmen sodass das Werk vor den elektronischen Augen des Systems als „transformativ“ erscheint. Ich bin sehr ausdauernd beim Hochladen der Videos weil ich viel Arbeit hineinstecke und ich glaube, dass es die Mashup-Erfahrung komplettiert. Wir sind eine Multimedia-Generation und ich habe das Gefühl, dass damit ohnehin gerechnet wird. Es macht mir auch deshalb nichts, weil mir der Musikvideo-Teil viel Freude bereitet.

Ein weiteres, kleineres Problem sind die Länder- und Mobilrestriktionen auf YouTube. Manchmal werden einige Videos in bestimmten Ländern blockiert und fast immer auf mobilen Geräten. Ich kritisiere Youtube nicht aber ich sage dass Plattenlabels ihren eisernen Griff lockern müssen um die Konsumenten nicht weiter zu belasten.

Was hältst Du von der Idee, ein vergütetes Recht auf Remix einzuführen?

Ich glaube das ist definitiv ein vernünftiger Weg die Dinge zu sehen. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung und mit Sicherheit eine bessere Situation als jene, in der wir uns gegenwärtig befinden.

Zum Abschluss, was ist Dein persönlicher Lieblingsremix?

Das ist wirklich eine schwere Frage! Es sind ehrlich viel zu viele um sie aufzulisten. Wenn ich einen aus der jüngeren Vergangenheit nennen müsste, dann wäre dase Contes „Daft Punk Skrillex Remix“. Seine Performance bzw. Präsentation in dem Video sind einfach fantastisch!



Leonhard Dobusch in Interview
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