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Remixer #30 René Walter: „Remix ist mehr als die Summe seiner Teile“

In der Serie “Remixer/in” geht es um Menschen und ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: René Walter.

René Walter

René Walter

Der Graphiker René Walter wohnt in Berlin und betreibt das Blog Nerdcore.de, einem von Deutschlands meistgelesenen Blogs, das vor allem Links zu anderen Webinhalten liefert.

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Dass er mehr als die Summe seiner Teile darstellt, die Elemente des Originals in einem eigenen Kontext zu einem neuen Werk zusammenfügt, so dass beide Seiten – das Neue und das Alte – zu halbwegs gleichen Teilen erkennbar sind.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Ich betreibe die Website Nerdcore.de, das ist so ein mittelbekanntes Blog, das vor allem Links zu Dingen veröffentlicht, die ich großartig finde. Das Spektrum reicht dabei von Katzenvideos über Anatomiestudien bis hin zu High Frequency Trading. Ich bediene mich dabei offen der Arbeiten anderer, die in 99% aller Fälle als Anreißer dienen.

(more...) Barbara Hallama in Interview
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Remixer #24 Stephen Colbert und sein Twitter-Bot „Real Human Praise“

Stephen Colbert (Foto: David Shankbone, CC-BY-SA-3.0)

Stephen Colbert (Foto: David Shankbone, CC-BY-SA-3.0)

In der Serie “Remixer/in” geht es um Menschen und ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Stephen Colbert.

Stephen Colbert, ursprünglich Fake-Korrespondent bei Jon Stewarts The Daily Show, dem Vorbild für die ZDF Heute Show, zählt als Host des The Colbert Report zu den bekanntesten US-Comedians. In seiner Show gibt er konsequent einen konservativen Talkshow-Host nach Vorbild des rechten US-Nachrichtensender Fox News und führt dessen Argumentationsweise mit Hilfe von parodistischer Zuspitzung ad absurdum. Bis zu einem gewissen Grad, ist das gesamte Sendungskonzept ein parodistischer Remix von konservativen Talkshow-Formaten.

Regelmäßig schafft es Colbert aber auch mit Remix im engeren Sinn zu überzeugen. So sorgte beispielsweise im August diesen Jahres eine – mittlerweile auf der Seite des Colbert Reports nicht mehr verfügbare – Parodie von Daft Punks „Get Lucky“ für Furore (siehe LiveLeak-Embed). Das Video war offensichtlich binnen 24 Stunden als Reaktion auf eine kurzfristige Absage eines Daft-Punk-Auftritts entstanden.

(more...) Leonhard Dobusch in Meme
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Remixer #19 DJ Y alias JY: „Account mit 99 Tracks gelöscht“

DJY

DJ Y alias JY

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: DJ Y alias JY.

Der französische DJ Y alias JY lebt und arbeitet in Deutschland als DJ und Mashup Producer, wobei er für seine Arbeit  den Begriff „Bastard Pop“ bevorzugt. Er ist stolz darauf, dass sich Adam Sandler für dessen Film „Meine Erfundene Frau“ einen Mashup von ihm gewünscht hat sowie auf einen „Ritterschlag“ durch Moby (siehe unten).

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Ich finde, dass ein „Kultur-Clash“ unbedingt in jedem Bastard-Pop-Track zu finden sein müsste. Zum Beispiel wenn Oasis auf die Beatles, oder James Brown auf Led Zeppelin trifft, entsteht praktisch eine komplett neue Musikgeschichte, die im wahren Leben nie passiert wäre. Das ist für mich das wichtigste in einem guten „Remix/Bastard Pop Track“. Technik ist da zweitrangig.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Ich benutze für meine Bastard Pop Tracks hauptsächlich komplette Acapellas oder Instrumentals – selten auch Samples oder kurze Parts. Ich versuche immer zwei (oder mehr) Tracks zu finden, die auch in der Länge zusammen passen könnten. Der Überraschungseffekt ist beim Bastard Pop viel größer oder prägnanter, wenn man nur zwei Quellen zusammen mischt.

Hast Du schon einmal nur aus rechtlichen Gründen ein Sample oder ähnliches nicht verwendet?

Nein. Ich habe bis jetzt keine Rücksicht genommen. Wenn ich eine neue Idee habe und die Mitteln finde um diese zu realisieren, und sie dann noch funktioniert, mache ich es einfach.

Wurdest Du schon einmal abgemahnt oder hattest rechtliche Probleme wegen Deiner künstlerischen Tätigkeit? Und sonst?

(more...) Barbara Hallama in Interview
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Remix im Wahlkampf: Ein Best-of

Wahlkampfzeit ist Remixzeit. Unter sonst unüblicher durchaus üblicher, parteiübergreifender Missachtung von Urheberrechten, wird im Wahlkampf geremixt was das Zeug hält. Auch hier zeigt sich, was die Initiative für ein Recht auf Remix nun schon seit einiger Zeit zu vermitteln sucht: ein Recht auf Remix ist eine grundlegende Voraussetzung für die Kunst- und Meinungsfreiheit in der digitalen Gesellschaft

Das beginnt bei dem wohl besten Geh-Wählen-Spot aller Zeiten, der noch dazu aus dem in Sachen Urheberrecht ansonsten wenig zimperlichen Gewerkschaftsumfeld stammt – aber vielleicht können sich die Urheberrechts-Hardliner von ver.di ja einmal bei ihren Kollegen von der IG Metall zeigen lassen, wie kreativ-politisches Remixen funktioniert. So nämlich:

Nicht fehlen dürfen im Wahlkampf die auch sonst sehr beliebten Plakat-Remix-Tools (vgl. z.B. den Telekom– sowie den Vodafail-Remixer). Empfohlen sei hier beispielsweise der CDU-Wahlplakat-Generator der Titanic, dem  beispielsweise folgender Remix entstammt:

titanic-cdu-remix

Remix-Wahlkampf findet aber nicht nur im Internet statt. Wie Bln.fm dokumentiert hat, erfreut sich auch Offline-Wahlkampf-Remix wachsender und ebenfalls parteiübergreifender Beliebtheit. Eine kleine Auswahl:

(more...) Leonhard Dobusch in Allgemein
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