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Remix hilft Originalen: Studie zu ökonomischen Folgen von Sampling

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Eine Studie zum ökonomischen Verhältnis von Remix und Original.

Bislang gibt es kaum empirische Studien darüber, welche Folgen ein Remix für das Original hat – und zwar weder was die (möglicherweise: veränderte) Rezeption eines Werkes noch was die ökonomischen Auswirkungen betrifft. Nur anekdotisch lässt sich auf bekannte Beispiele verweisen, in denen erst der Remix eines Werkes auch dem Original und damit dessen Urheber zum Durchbruch verholfen hat. Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist mit Sicherheit der Song „Thank You“ der britischen Sängern Dido. Nachdem „Thank You“ bereits 1998 erstmals veröffentlicht worden war, avancierte er erst 2000 zu Didos bislang größtem Hit, nachdem Eminem die erste Strophe in seinem Song „Stan“ gesampelt hatte.

Während in diesem Fall die Rechte geklärt waren und Dido teilweise sogar gemeinsam mit Eminem bei Konzerten auftrat, war das bei einem anderen prominenten Beispiel nicht der Fall. Wie DIE ZEIT im April diesen Jahres in einem ausführlichen Porträt berichtete, war Asaf Avidan ursprünglich überhaupt nicht von dem Wankelmut-Remix (siehe auch Embed-Video) seines Songs „One Day“ begeistert, der ihm letztlich zu weltweitem Erfolg verhelfen sollte:

(more...) Leonhard Dobusch in Recht
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Remixerin #22 Isosine: „Wir sind eine Multimedia-Generation“

Isosine

Isosine

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Isosine

Isosine ist Remix-Produzentin und Mashup-Künstlerin. Die Mashups sind alle vollständig frei zugänglich und werden dauerhaft als kostenloser Download verfügbar sein. Die Arbeiten finden sich auf isosine.com und anderen Plattformen wie YouTube oder Soundcloud.

Wie würdest Du selbst Deine künstlerische Arbeit beschreiben?

Ich mache Mashups, die eine Kombination von zwei oder mehr eigenständigen (nicht immer) musikalischen Aufnahmen in einen nahtlosen Mix darstellen. Das gibt mir die Gelegenheit zur Rekontextualisierung oder dem Nebeneinanderstellen unterschiedlicher Elemente verschiedener Songs. Es ist wirklich interessant und ganz allgemein unterhaltsam, weil man Mashups so einfach genießen kann und ich glaube, jeder möchte von Zeit zu Zeit überrascht werden.

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Sich keine Gedanken darüber zu machen, was die Leute für einen guten Remix halten. Chancen zu nutzen macht einen guten Remix aus. Die „Regeln“ zu ignorieren macht einen guten Remix aus, weil es realistischerweise keine Regeln gibt. Ich denke sich bisweilen in neue Gebiete vorzuwagen ist eine gute Sache und hift der Musik, sich weiterzuentwickeln.

(more...) Leonhard Dobusch in Interview
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Remixer #21 Ilan Katin: „Ich weiß nicht, wie ein rechtliches Debakel überstehen“

katin

Ilan Katin

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Ilan Katin.

Ilan Katin verfügt über einen Hintegrund im Bereich der bildenden Künste und arbeitet im Bereich Video und Live-Video-Produktion. In seinen eigenen Worten: „Im Grunde genommen arbeite ich mit Bildern.“

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Wenn die ursprüngliche Inhalt auf humorvolle oder poetische Weise re-kontextualisiert wird.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Ich verwende aus dem Internet heruntergeladene Bilder, die ich für spezielle Ideen suche, um etwas mitzuteilen. Im Falle eines erzählerischen Werks, das ich kürzlich gemacht habe, brauchte ich ein Bild das die Phrase „my car is my ego“ transportiert. Ich wollte das nicht einfach mit einem fantastisch aussehenden Auto machen. Das wäre zu einfach. Ein Auto in Form eines High Heels zu finden war perfekt. Ich kännte es umgestalten oder nachzeichnen, aber dann wäre das Bild nicht mehr überzeugend. Ich weiß nicht, wer das Bild gemacht hat. Aber ich habe das Bild weitgehend re-kontextualisiert.

(more...) Barbara Hallama in Interview
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‚Recht auf Remix‘ zu Gast beim Reeperbahn Festival Campus in Hamburg

Avatar_en_03 Beim diesjährigen Reeperbahn Festival Campus, dem Konferenzteil des Hamburger Musikfestivals, gab es unter anderem ein Panel mit dem Titel „Alles ist ein Remix? – Wird GEMA-freie Musik mit der C3S freier?„, bei dem neben Wolfgang Senges für die am Vortag gegründete C3S und GEMA-Justiziar Tobias Holzmüller auch ich für die Initiative „Recht auf Remix“ eingeladen waren. Dass die Themen Remix und Verwertungsgesellschaften eher quer zueinander liegen, hat sich zwar gezeigt, gleichzeitig hat die Diskussion dennoch auch neues zu Tage gefördert.

Mittlerweile gibt es zwei Berichte, die die durchaus konstruktive und lösungsorientierte Stimmung der Veranstaltung ganz gut eingefangen haben. So schreibt das NDR-Online-Magazin N-Joy:

Ein Problem kann aber auch die C3S kaum aus der Welt schaffen: Den meisten Privatleuten, die einfach aus Spaß ein Video mit Musik bei Facebook oder einer Videoplattform hochladen, werden sich kaum mit den dafür notwendigen Rechten auseinanderzusetzen. „Das ist völlig lebensfremd“, sagt Leonard Dobusch vom Verein Digitale Gesellschaft. Die Nutzer können deshalb leicht urheberrechtliche Schwierigkeiten bekommen. Dobusch fordert, dass hier die Politik das Urheberrecht lockert, um Privatleuten ein „Recht auf Remix“ zu geben.

Das Branchenportal Musikmarkt.de wiederum hat sich bemüht, auch widerstreitende Standpunkte möglichst akkurat wiederzugeben:

(more...) Leonhard Dobusch in netzpolitik.org
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Remixer #20 Walter W. Wacht: „Habe mich weit aus dem Fenster gelehnt“

Walter W. Wacht (Foto: © Elena Klein)

Walter W. Wacht (Foto: © Elena Klein)

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Walter W. Wacht.

Walter W. Wacht ist seit rund sieben Jahren als Musikjournalist, Online-Redakteur und Community Manager für verschiedene Popkultur-Medien tätig und entwickelt Digitalstrategien für Labels, Musiker und angeschlossene Häuser. Zuletzt hat er das Kunstprojekt »This Duck is Tocotronic« auf Tumblr initiiert, das Comic-Strips aus Entenhausen mit Textzeilen der Gruppe Tocotronic zusammendenkt.

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Ein guter Remix greift das Original auf, fügt eigene Gedanken hinzu, variiert und verfremdet, lässt aber das Ausgangsmaterial, die eigentlichen Künstler strahlen. Im besten Fall überrascht ein Remix. Im schlimmsten Fall besteht der Remix aus dem Hinzufügen einer Vierviertel-Bassdrum. Manchmal ist stumpf aber auch Trumpf, siehe unten.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Wenn sie im redaktionellen Alltag passen und einen Beitrag bereichern, verwende ich gemeinfreie oder CC BY-SA- bzw. CC BY-lizenzierte Bilder. Alle anderen Creative-Commons-Lizenzen verbitten sich eigentlich im redaktionellen Umfeld: ob eine nichtkommerzielle Webseite zu einem späteren Zeitpunkt monetarisiert wird, lässt sich nie vorhersagen. Und ein veränderter Bildzuschnitt stellt bereits eine Veränderung dar, was oft genug alleine schon durch Vorgaben des Content-Management-Systems umumgänglich ist. Im Zweifelsfall lizenziere ich lieber ein richtiges Bild, oder schicke Fotografen. Ich streame und kaufe digitale Musik, zum gelegentlichen Auflegen verwende ich aber nur Vinyl.

Wurdest Du schon einmal abgemahnt oder hattest rechtliche Probleme wegen Deiner künstlerischen Tätigkeit?

(more...) Barbara Hallama in Interview
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Remixer #19 DJ Y alias JY: „Account mit 99 Tracks gelöscht“

DJY

DJ Y alias JY

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: DJ Y alias JY.

Der französische DJ Y alias JY lebt und arbeitet in Deutschland als DJ und Mashup Producer, wobei er für seine Arbeit  den Begriff „Bastard Pop“ bevorzugt. Er ist stolz darauf, dass sich Adam Sandler für dessen Film „Meine Erfundene Frau“ einen Mashup von ihm gewünscht hat sowie auf einen „Ritterschlag“ durch Moby (siehe unten).

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

Ich finde, dass ein „Kultur-Clash“ unbedingt in jedem Bastard-Pop-Track zu finden sein müsste. Zum Beispiel wenn Oasis auf die Beatles, oder James Brown auf Led Zeppelin trifft, entsteht praktisch eine komplett neue Musikgeschichte, die im wahren Leben nie passiert wäre. Das ist für mich das wichtigste in einem guten „Remix/Bastard Pop Track“. Technik ist da zweitrangig.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Ich benutze für meine Bastard Pop Tracks hauptsächlich komplette Acapellas oder Instrumentals – selten auch Samples oder kurze Parts. Ich versuche immer zwei (oder mehr) Tracks zu finden, die auch in der Länge zusammen passen könnten. Der Überraschungseffekt ist beim Bastard Pop viel größer oder prägnanter, wenn man nur zwei Quellen zusammen mischt.

Hast Du schon einmal nur aus rechtlichen Gründen ein Sample oder ähnliches nicht verwendet?

Nein. Ich habe bis jetzt keine Rücksicht genommen. Wenn ich eine neue Idee habe und die Mitteln finde um diese zu realisieren, und sie dann noch funktioniert, mache ich es einfach.

Wurdest Du schon einmal abgemahnt oder hattest rechtliche Probleme wegen Deiner künstlerischen Tätigkeit? Und sonst?

(more...) Barbara Hallama in Interview
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Remixer #18 Alexander Støver: „Dafür fehlt mir das Geld“

Alexander Støver

Alexander Støver

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: Alexander Støver.

Alexander Støver aka binärpilot beschreibt sich selbst als „Roboter, der aus der Zukunft entsendet wurde, um Popverschmutzung (‚Popollution‘) zu zerstören.“ Seine Arbeiten sind prinzipiell frei verfügbar und verstehen sich als Kritik am gegenwärtigen Status der Popmusik.

Was macht für Dich einen guten Remix aus?

The same story being told from a different perspective. A great remix pays homage to the original while at the same time bringing something new to the equation.

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Unterbewusst verwende ich die Arbeit von anderen in jedem Aspekt meiner Produktionen. Wenn ich einen Remix mache, versuche ich zu identifizieren, was das Original vermitteln wollte, and arbeit von dort aus weiter.

Hast Du schon einmal Werke aus rechtlichen Gründen nicht verwendet?

Ja, weil mir für so etwas das Geld fehlt.

(more...) Leonhard Dobusch in Interview
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Remixerin #17 DJ Ipek: „Musikindustrie ist immer mehr auf Remixer/innen angewiesen“

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DJ Ipek (Foto: Luis Cobelo)

In der Serie “Remixer/in” erzählen Menschen über ihre Erfahrungen und Einstellungen zum Thema Remix und Remix-Kultur. Dieses Mal: DJ Ipek.

Ipek Ipekcioglu aka DJ Ipek bezeichnet ihren Zugang als „Eklektik BerlinIstan“, einem Wortspiel aus Berlin und Istanbul, der sehr traditionelle bis hin zu sehr elektronischen Tunes miteinander mischt, teilweise auch in Form von Live-Remixes. Sie produziert für Film und Theater (z.B. für die Wiener Kammeroper) und arbeitet mit verschiedenen MusikerInnen als Komponistin, Remixerin oder bei Live-Auftritten zusammen, z.B. mit Olivinn Ensemble Classical Fusion, Musiqa Sequenza oder Electro-Acoustic-Classik, und hat eine eigene Band namens DeliBrass (siehe YouTube-Embed).

Auf welche Weise verwendest Du selbst Werke Dritter?

Während ich auflege mache ich zum Beispiel Live-Remixes, wenn ich Compilations bei Trikont herausgebe benutze ich selbstverständlich lizensierte Werke Dritter. Und natürlich erstelle ich eigene Remixes von Tracks, die mir besonders gut gefallen, für nicht-kommerzielle Zwecke. Für meine veröffentlichten Remixes habe ich immer eine Lizenz.

Wie stehst Du dazu, wenn andere Leute Deine Werke remixen? Hast Du keine Angst, dass Leute damit Dinge tun, die Dir nicht gefallen?

(more...) Leonhard Dobusch in Interview
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Remix im Wahlkampf: Ein Best-of

Wahlkampfzeit ist Remixzeit. Unter sonst unüblicher durchaus üblicher, parteiübergreifender Missachtung von Urheberrechten, wird im Wahlkampf geremixt was das Zeug hält. Auch hier zeigt sich, was die Initiative für ein Recht auf Remix nun schon seit einiger Zeit zu vermitteln sucht: ein Recht auf Remix ist eine grundlegende Voraussetzung für die Kunst- und Meinungsfreiheit in der digitalen Gesellschaft

Das beginnt bei dem wohl besten Geh-Wählen-Spot aller Zeiten, der noch dazu aus dem in Sachen Urheberrecht ansonsten wenig zimperlichen Gewerkschaftsumfeld stammt – aber vielleicht können sich die Urheberrechts-Hardliner von ver.di ja einmal bei ihren Kollegen von der IG Metall zeigen lassen, wie kreativ-politisches Remixen funktioniert. So nämlich:

Nicht fehlen dürfen im Wahlkampf die auch sonst sehr beliebten Plakat-Remix-Tools (vgl. z.B. den Telekom– sowie den Vodafail-Remixer). Empfohlen sei hier beispielsweise der CDU-Wahlplakat-Generator der Titanic, dem  beispielsweise folgender Remix entstammt:

titanic-cdu-remix

Remix-Wahlkampf findet aber nicht nur im Internet statt. Wie Bln.fm dokumentiert hat, erfreut sich auch Offline-Wahlkampf-Remix wachsender und ebenfalls parteiübergreifender Beliebtheit. Eine kleine Auswahl:

(more...) Leonhard Dobusch in Allgemein
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